Ein industrielles Endoskop ermöglicht die Betrachtung des Innenlebens von Anlagen, Maschinen und Maschinenteilen, ohne diese zu demontieren oder gar mechanisch (etwa durch Aufbohren) anzugreifen. Solche Verfahren waren früher erforderlich, um eine etwaige Materialermüdung festzustellen. Seit die Industrie aber Endoskope einsetzt, kann sie ihre Untersuchungen ohne jegliche Zerstörung, auch ohne De- und Remontage und mithin sehr schnell und kostengünstig durchführen.
Einsatzbereiche
Ein industrielles Endoskop setzen heute die Beauftragten für Wartungen und die Instandhaltung routinemäßig ein. Ein weiterer relevanter Einsatzbereich ergibt bei der Untersuchung temporärer Störungen. Das Endoskop lässt sich flexibel führen. Es ist leicht und überträgt das Bild auf ein Display. Schwach- und Problemstellen erkennen die Anwender frühzeitig und mit wenig Aufwand. Damit lassen sich umgehend entsprechende Maßnahmen einleiten. Vor Wartungsarbeiten dienen die Erkenntnisse der Planung. Einsetzende Fachleute sind Elektriker, Verantwortliche für die Sicherheit, Sachverständige, Mechatroniker und Feinmechaniker. Für die Ausbildung eignen sich die Endoskope ebenfalls ausgezeichnet. Betriebe setzen sie auch für interne Weiterbildungsmaßnahmen ein. Sie eignen sich für die Untersuchung von Tanks und Behältern, Betonstrukturen, Rohren, Schläuchen, Ventilen, Getrieben, Motoren, Turbinen, Kompressoren, Graten, Schweißnähten, Gussrückständen, Bohrungen, Boilern und Kesseln. Dabei dienen sie der Sichtprüfung auf Verschleißerscheinungen. Darüber hinaus kommen sie in der Forschung zum Einsatz.
Der Aufbau
Ein industrielles Endoskop kann starr oder flexibel sein und verfügt über eine Kamera, eine Lampe und eine Übertragungseinrichtung per Kabel oder Funk zum Display. Je nach Menge der pro Anwendungsfall aufgenommenen Daten verfügt es über einen mehr oder weniger großen internen Speicher. Seine Sonde hat einen speziellen Durchmesser und eine bestimmte Länge. Beides hängt von der Art der Anlage ab, in der das Endoskop zum Einsatz kommt. Den Durchmesser bestimmt die vorhandene Öffnung, in die das Endoskop eingeführt werden kann. Die Sondenlänge und die Flexibilität hängen von der Entfernung und dem Weg zu der Stelle ab, die in der Maschine untersucht werden muss. Starre Endoskope eignen sich für das Führen durch ein gerades, relativ langes Rohr. Wenn die Sonde aber Abbiegungen nehmen muss, sollte sie flexibel sein. Flexible Sonden sind als 2- und 4-Wege-Systeme erhältlich. Der Anwender kann dann den Kamerakopf in verschiedene Richtungen bewegen und um 360° drehen. Die flexiblen Endoskope lassen sich in nahezu allen Bereichen einsetzen. Die Speicherung der aufgenommenen Bilder kann sofort im PC erfolgen, doch wenn ein Mitarbeiter in die Anlage geht und dorthin keinen Laptop mitnehmen möchte, bietet sich die interne Speicherung im Endoskop auf einer SD-Karte an. Beim Kauf ist deren Speicherfähigkeit zu beachten. Die Untersuchungen können mehrere Stunden dauern, was eine Speicherkapazität von 100 bis 200 GB oder mehr erfordert. Wenn ein Betrieb ein industrielles Endoskop anschafft, sollten die Verantwortlichen vorab die Anwendungsszenarien überdenken.
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